Tüte dazu?
Wir, der Müll und die Stadt – Teil 2
Jemand meinte, das wären die Gebetsfahnen der westlichen Welt.
2012 wurde das erste Projekt „Müllgeister“ durch das zweite Müllprojekt „Tüte dazu?“ ergänzt.
Kann einem irgendwie „spanisch“ vorkommen
Der Plastikmüll hat sich mittlerweile zum umfassenden Problem ausgewachsen. Kunststoffe werden im menschlichen Blut nachgewiesen, und Studien erhärten den Verdacht, dass Paare davon unfruchtbar werden. Fische ändern ihre Geschlechtlichkeit. Im Pazifischen Ozean treibt mittlerweile eine gigantische Menge an Kunststoffmüll vor sich hin und auch an Großbritanniens langer Küste bestehen die Strände nicht mehr nur aus Sand, sondern bereits zu einem Teil auch aus zerkleinerten Kunststoffkörnchen.
„Wollen Sie ’ne Tüte dazu?“
Unser Umgang mit dem Müll, speziell der Verpackungswahn, alles und jedes in Plastik zu stecken oder zu verschweißen, kann einem ziemlich „spanisch“ vorkommen. Dabei handelt es sich um wertvolle Rohstoffe, die aufgrund des immer knapper werdenden Öls auch immer teurer werden.
Der zweite Teil des Müllprojekts sollte in den Wohnhöfen bei den Konsumenten stattfinden und in einem zwischen Häusern gespannten „spanischen“ Vorhang aus Plastiktüten unser Verhältnis zur Konsumhülle sichtbar werden lassen.
Zusammenhängend
Zeitgleich mit dem großen Vorhang aus Plastiktüten realisierte sich die Initiative zu den Hofflohmärkten, die mit „dem zweiten Leben der Dinge“ das Thema Konsum und Verwertung von der anderen Seite ansprachen. Neben Flohmarkt und Tütenvorhang wurden im Hof einer Genossenschaft Filme zum Thema Müll und Plastik gezeigt. Michael Lapper führte durch den Stadtteil, mit anschließendem Vortrag über die Müllprojekte und kulturellen Potenziale in der Messestadt.